Als Nico Scholtens vor 40 Jahre begann seinen eigenen Wein herzustellen, gab es für ihn nur eine Regel: Der Wein muss ihm schmecken. Da er sich die Kunst des Weinbaus selber beibrachte, entwickelte er im Laufe der Jahre seine ganz eigene Philosophie, so daß unsere Weine etwas Besonderes und Außergewöhnliches sind.
Genau genommen bedeutet die Bezeichnung “trocken“, daß ein Wein keine Restsüße hat. Jedoch dürfen Weine auch mit geringer Restsüße noch als “trocken“ verkauft werden. Für uns ist ein Wein jedoch nur trocken, wenn man keine Restsüße mehr schmeckt, im Idealfall heißt das 0,0 g/l Restzucker oder wie man es aus anderen Bereichen kennt “Zero Zucker“. Oft werden wirklich trockene Weine als sauer oder unharmonisch abgestempelt. Wir haben die nötige Erfahrung, auch mit 0,0 Zucker einen runden Wein herzustellen.
Es gibt eine ganze Menge an legalen Hilfsmitteln, sogenannte Schönungsmittel, die es dem Winzer ermöglichen einen Wein im Geschmack anzupassen. Wir sagen: ein sauber und hochwertig ausgebauter Wein hat nichts zu verbergen. Daher verzichten wir auf Schönungsmittel.
Jeder Jahrgang ist für sich ein Individuum und schmeckt anders als seine Vorgänger. Das finden wir besonders spannend am Weinbau. Für uns auch keine Frage: Ein Wein muss sortenrein ausgebaut werden. Der Gesetzgeber sieht das etwas lockerer - bis 15% einer anderen Sorte darf dem Wein hinzugefügt werden und noch als sortenrein verkauft werden. Wir sagen “Wo Riesling drauf steht, soll auch Riesling drin sein!“
Das Geheimnis unserer Weine besteht darin, das wir möglichst nichts dran machen. Ohne Schönungsmittel, ohne Verschnitt und ohne Süßreserve zu arbeiten benötigt viel Erfahrung, um einen sauberen, harmonischen und wohl schmeckenden Wein herzustellen. Der genaue Ablauf von Keltern, Gärung, Filtrierung und Lagerung erfolgt dabei immer nach den gleichen Regeln - Regeln, die sich im Laufe der Jahrzehnte im Weingut Scholtens gefestigt haben.
Qualität fängt schon im Weinberg an. Mit einem möglichst großen Rebstockabstand, stärker regulierendem Rebschnitt und mit dem Herausschneiden von Trauben im Spätsommer regulieren wir unseren Ertrag (unser Ziel sind 30-50 hl/ha). Außerdem wird so viel wie möglich von Hand durchgeführt, statt großer Maschinen setzen wir lieber auf handgeführte Kleinmaschinen und auf Handlese. Auch im Keller spielt die Qualität eine Rolle. Auch hier kann durch mehr Handarbeit die Qualität angehoben werden. Außerdem ist im Ausbau auch die Wertigkeit der Rohstoffe entscheidend wie zB. hochwertige Reinzuchthefen oder 1.Wahl-Korken.
Um für gleichbleibende Qualität zu bürgen, untersuchen wir unsere Jungweine während des Ausbaus nicht nur ständig im eigenen Kleinlabor, sondern geben sie auch zusätzlich zur Kontrolle 2-3mal im Jahr an ein unabhängiges Labor.
Zur Natur haben wir eine besondere Beziehung. Wenn man die Natur respektiert, bietet der Weinberg trotz Monokultur einen breiten Lebensraum für Flora und Fauna. Grundvoraussetzung hierfür ist unser strikter Verzicht auf insekten- und pflanzenvernichtende Mittel. Eine natürliche Begrünung sichert auch seltene Pflanzenbestände und bietet ein Habitat für die Tierwelt.
Im Sinne der Nachhaltigkeit verzichten wir auf das natürliche Pflanzenschutzmittel Kupfer, das sich als Schwermetal im Boden ablagert, und setzen ausschließlich für die Natur vertretbare Produkte ein, die Tier- und Pflanzenwelt nicht schaden und rasch abgebaut werden können.
Kaum ein Getränk blickt auf eine so lange Geschichte zurück wie der Wein. Um die Tradition zu wahren, bauen wir unseren Wein nicht nur nach altfränkischem Brauch absolut trocken aus, sondern verschließen unsere Flaschen auch in Zukunft ausschließlich mit Naturkorken.